Kirche Sant'Antonio Abate genannt „Chiesa dei Servi“: reiche Verzierungen und elegante Ausstattung
Die Kirche wurde an Stelle eines früheren Oratoriums, das dem Krankenhaus der Bruderschaft Battuti Neri angeschlossen war, ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet, als die Patres des Servitenordens sich in der Stadt niederließen. Von diesem Oratorium ist heute nur noch das schöne Portal mit den Backsteinverzierungen an der Südfassade zu sehen. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche erheblich umgestaltet und erweitert, aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts erhielt sie das Aussehen, das sich dann bis in unsere Tage nahezu unverändert erhalten hat. Im August 1797 mussten die Serviten Kirche und Kloster endgültig verlassen, da die Franzosen, die im Februar jenes Jahres in die Romagna gekommen waren, die Auflösung der religiösen Orden verfügt hatten. Die Stadt erwarb das Gebäude und ist heute noch in seinem Besitz. Der Innenraum zeichnet sich durch seine reiche Verzierung und die elegante Einrichtung überwiegend im spätbarocken Geschmack aus. Man kann die Tafel der Verkündigung (1533) von Marco Palmezzano, einem Schüler des berühmten Malers Melozzo aus Forlì, Werke von Livio Modigliani (die vier Orgeltüren, die vom Künstler firmiert und mit 1576 datiert sind), den Gemäldezyklus zu den Rosenkranzmysterien von Antonio Fanzaresi aus Forlì (1735) und Fresken von Paolo Bacchetti (Kapelle Cuore Immacolato, ca. 1870) bewundern.
Die Kirche gehört heute zum Kulturzentrum Casa Artusi.
SB
(photo gallery di Gabriella Fabbri)